Narbenpflege

Narbenpflege – Warum deine Haut jeden Tag Aufmerksamkeit verdient

Dies ist mein zweiter Blogartikel – und diesmal widme ich mich einem Thema, das mich seit vielen Jahren begleitet und mir besonders am Herzen liegt.
In all den Jahren meiner Arbeit habe ich eines immer wieder beobachtet: Viele Menschen schenken ihren Narben kaum Aufmerksamkeit, obwohl diese so eine große Bedeutung für ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden haben.

Ich sehe sehr oft, wie unglaublich wertvoll eine regelmäßige Narbenpflege ist.
Wie Narben weicher werden, wie Spannungen nachlassen, wie sich das Gewebe beruhigt – und wie Menschen spüren, dass Veränderung möglich ist.

Gerade die tägliche Pflege, dieser kleine Moment der bewussten Berührung, ist entscheidend.
Es ist wie eine liebevolle Abendroutine, ein kurzer Augenblick für den eigenen Körper, der so viel bewirken kann.
Und genau deshalb ist mir dieses Thema so wichtig:
Weil ich aus jahrzehntelanger Erfahrung weiß, welche großen Veränderungen eine konsequente, einfache Narbenpflege mit sich bringt.


Warum Narbenpflege so wichtig ist

Viele Chirurgen empfehlen heute die tägliche Narbenpflege direkt nach dem Fadenzug – andere erwähnen sie kaum. Dabei ist sie ein wesentlicher Teil der Heilung.
Eine Narbe bleibt nicht „so wie sie ist“. Sie verändert sich – zum Positiven, wenn wir sie unterstützen.

Ungepflegte Narben können:

  • verhärten

  • Spannung erzeugen

  • das Gewebe unbeweglich machen

  • Lymphfluss oder Bewegungsabläufe beeinträchtigen

  • energetische oder emotionale Blockaden auslösen

  • wetterfühlig werden (Schmerzen, Ziehen, Druckgefühl bei Wetterumschwüngen)

Eine gepflegte Narbe hingegen:

  • bleibt weich und elastisch

  • fügt sich harmonisch ins Hautbild ein

  • lässt sich leicht verschieben

  • wirkt weniger sichtbar und weniger störend

  • reagiert seltener auf Wetterwechsel

Viele Menschen berichten – und ich beobachtest es seit Jahrzehnten in der Aromapraxis –,
dass die Wetterfühligkeit deutlich zurückgeht oder sogar vollständig verschwindet, wenn die Narbe regelmäßig gepflegt wird.

Narbenpflege ist wie Zähneputzen:
Es braucht nicht viel Zeit, aber es braucht Regelmäßigkeit.


Wie du deine Narbe richtig pflegst

Sobald die Haut vollständig geschlossen ist und der Arzt sein OK gegeben hat, darf die Pflege beginnen.

1. Sanfte Berührung

Narben reagieren sensibel. Nimm dir Zeit und arbeite mit Gefühl.

2. Verschiebetechnik

Lege zwei Finger auf die Narbe und bewege die Haut sanft nach oben, unten, rechts und links.
Das macht das Gewebe flexibel und verhindert Verklebungen.

3. Feuchtigkeit & Pflege

Die Narbe liebt nährende Öle, die:

  • die Regeneration unterstützen

  • die Durchblutung fördern

  • die Elastizität verbessern

  • Rötungen und Spannung mildern

Weniger ist mehr – aber täglich.


Pflanzenöle, die Narben spürbar unterstützen

💛 Jojobaöl – für Elastizität & Schutz

Stabilisiert den Feuchtigkeitshaushalt und macht die Haut geschmeidig.

❤️ Hagebuttenkernöl – für Regeneration & Hauterneuerung

Der Klassiker in der Narbenpflege. Unterstützt die Zellneubildung und sorgt für ein gleichmäßigeres Hautbild.

🌿 Johanniskrautöl – beruhigend & entzündungshemmend

Hilft bei empfindlicher, gereizter oder gespannter Haut. Wohltuend bei frischen Narben (nach vollständigem Verschluss).

🧡 Karottensamenöl (ätherisch) – regenerierend & stärkend

Sehr sparsam einsetzen – unterstützt die Gewebeneubildung.

💜 Lavendel fein – harmonisierend & beruhigend

Wirkt entzündungshemmend, ausgleichend und fördert sanft die Heilung.


Wacholderöl – der „Weichmacher“ für hartnäckige Narben

Ein besonders wertvoller Tipp aus der Aromatherapie:

Wacholder (Juniperus communis) ist eines der besten ätherischen Öle,
wenn eine Narbe verhärtet, knotig wirkt oder sich „wie ein Brett“ anfühlt.

Wacholder wirkt:

  • gewebeentstauend

  • durchblutungsfördernd

  • lösend bei Verhärtungen

  • weichmachend bei chronischen Narben

Ideal, wenn eine Narbe:

  • älter ist

  • sehr fest erscheint

  • kaum verschiebbar ist

  • wetterfühlig reagiert

  • nach Operationen ein Spannungsgefühl hinterlässt

Wichtig: Immer sehr niedrig dosieren (1 Tropfen auf 10 ml Öl) und nie auf offene Haut.


Ein einfaches DIY-Rezept für die tägliche Narbenpflege

Sanftes Narbenpflegeöl – perfekt für den Einstieg
(10 ml)

  • 8 ml Jojobaöl

  • 2 ml Hagebuttenkernöl

  • 1 Tropfen Lavendel fein

  • 1 Tropfen Karottensamenöl

Für hartnäckige/verhärtete Narben (optional):

  • 1 Tropfen Wacholderöl

Gut schütteln und täglich einmassieren.


Der seelische Aspekt: Narben wollen gesehen werden

Eine Narbe ist nicht nur ein Hautbereich – oft bleibt dort auch etwas „energetisch hängen“.
Narben können Erinnerungen, Emotionen und Erfahrungen speichern.

Regelmäßige Narbenpflege bedeutet:
Ich schaue hin. Ich erlaube Heilung. Ich nehme meinen Körper an.

Viele Menschen berichten, dass sie sich innerlich leichter fühlen,
wenn sie beginnen, ihre Narben liebevoll zu berühren.

Sanfte Berührung kann Versöhnung sein.
Regelmäßigkeit kann Vertrauen schenken.
Pflege kann Frieden bringen.


Tägliche Narbenpflege – ein kleines Ritual mit großer Wirkung

Es dauert nur wenige Sekunden am Tag:

  1. Öl auftragen

  2. Sanft einmassieren

  3. Die Narbe in alle Richtungen verschieben

  4. Ein- bis zweimal täglich wiederholen

Die Haut wird weicher, glatter und elastischer –
und gleichzeitig lösen sich innere Spannungen.

 

Narben gehören zu unserer Geschichte, doch sie müssen uns nicht einschränken.
Mit täglicher, achtsamer Pflege kannst du dein Hautbild verbessern,
Verhärtungen lösen und sogar die Wetterfühligkeit reduzieren.

Narben wollen heilen – gib ihnen jeden Tag ein wenig Aufmerksamkeit.

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